Kassel-Marburg
Der Begriff der industriellen Revolution ist wohl vielen vertraut. Er beschreibt die revolutionäre Veränderung der Wirtschaft und Technik im beginnenden 19. Jahrhundert, in deren Folge eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung stattfand. Mit der Digitalisierung stehen wir heute an einem ähnlichen Punkt. Damals wie heute sind die Unternehmen des produzierenden Gewerbes, der Industrie, ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung. Dieser Herausforderung stellen sich auch die Industrieunternehmen und Hersteller in unserer Region und setzen dabei auf den Nachwuchs, denn auch in einer digitalisierten Fabrik werden zukünftig Menschen arbeiten. Aktuell werden über 1.700 junge Menschen in einem industriellen Ausbildungsbetrieb in Nordhessen und Marburg auf das Berufsleben vorbereitet. Die Auswahl der Berufsbilder bietet dabei eine große Vielfalt und hält sicher für jeden Geschmack etwas bereit.
Mitten im Raum steht ein Kicker. Nicht irgendein beliebiger Tischfußball, sondern ein „Kicker 4.0“: ein Tisch aus Stahl mit blau-metallic und messing-golden glänzenden Figuren. All das ist vernetzt und an ein Tablet angeschlossen. Darauf kann man in Echtzeit Daten zum Spielverlauf ablesen. In den Ecken des Tischfußballs befindet sich software-gesteuertes Flutlicht. Im Raum nebenan ist ein Modell eines „smarten Hauses“ zu bewundern. Auszubildende und dual Studierende haben den Kicker und das Haus erschaffen. Sie tüfteln mit „Rasperry Pi“ und Arduino. Wir befinden uns im „Training Center“ der Firma PhoenixContact in Schieder in Nordrhein-Westfalen, ein Unternehmen, das Produkte im Bereich Elektrotechnik und Automation anbietet. Und wir sehen: Industrie 4.0 ist in der Ausbildung angekommen.